
Tag des Geotops 2011 im Eichsfeld
Exkursion in die Kreide des Ohmgebirges
Gesteine der Kreidezeit finden sich in Thüringen nur im Ohmgebirge. Hier sind die Überreste des Kreidemeeres im Ohmgebirgs-Graben, der aus den beiden Teilgräben Worbiser und Holunger Graben besteht, heute noch erhalten. Ansonsten sind die Gesteine des Kreidemeeres, das ehemals wohl bis an den heutigen Thüringer Wald gereicht haben mag, während der nachfolgenden erdgeschichtlichen Zeiten wieder abgetragen worden. Größere Kreidevorkommen finden sich heute z. B. im nördlichen Harzvorland, oder in der Sächsischen Schweiz. Ziel der Exkursion war das bei Kaltohmfeld liegende Kreidevorkommen des Sachsentales. Vor dem aktiven Teil unserer kleinen Exkursion in die „Kreide“ anlässlich des Tages des Geotopes 2011 gab der Geologe Heinz-Gerd Röhling zunächst einen kleinen Überblick über die geologische Entstehung der Region, den Aufbau des Ohmgebirges sowie die Bildung der Grabenstrukturen im Ohmgebirge. Anschließend wurden einige Fossilien, die für die Kreideschichten im Bereich des Grabenbruches typisch sind, von unserem Hobbypaläontologen Hans-Joachim Schäfer vorgestellt. Diese Fossilien wurden in den letzten Jahren im Exkursionsbereich gefunden.Am häufigsten sind im unmittelbaren Bereich des Ritterbaches verschiedene Muschelarten zu finden. Auch Ammoniten, die zu den Kopffüßern gehören, sind recht häufig. Ebenso kann man fossile Würmer finden. Seeigel (Stachelhäuter) sind jedoch schon relativ selten. Haifischzähne gehören zu den absoluten Seltenheiten. Der auf dem Bild zu sehende Zahn hat eine Größe von 1,1 cm und ist sehr gut erhalten. Im Verlauf der Fußexkursion konnten die Teilnehmern dann bereits auf dem Weg zum Ritterbach die Gesteine der Ohmgebirgs-Kreide kennenlernen. Im Wasserlauf des Ritterbaches wurden dann einige für die hiesige Kreide typische Muscheln und Ammoniten gefunden. Besondere Highliths waren aber leider nicht dabei. Im Anschluss an die Exkursion traf man sich dann zu einer von unserem Kollegen Helmut Heiland organisierten Kaffetafel im Kaltohmfelder Saloon. Zum Ausklang des Tag des Geotops 2011 wurden bei leckerem Kuchen nicht nur geologische Diskussionen geführt. Zum Abschluss verabredete man sich zum Tag des Geotops 2012 - das Exkursionsziel wird dann auf dieser Homepage bekannt gegeben!
Mit herzlichen Grüßen und Glückauf!
Ihr/Euer
Helmut Heiland, Heinz-Gerd Röhling und Hans-Joachim Schäfer (AK Geologie im VEH)
Bild 1: Einstimmung auf die Exkursion
Bild 2: Dr. Röhling bei geologischen Erläuterungen
Bild 3: Fossiliensuche am Ritterbach
Bild 4: Typische Fossilien aus dem besuchten Kreidevorkommen am Ritterbach: verschiedene Muscheln, Ammoniten, Seeigel, Wurm und Haifischahn
Bild 5: Besonderheit - Haifischzahn
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Bundesweiter Tag des Geotops
Besuch in Beinrode und Wandern über den Richteberg
Den Tag des Geotops im September gibt es bundesweit seit 2002. Im Eichsfeld wird dieser Tag vom Arbeitskreis Geologie im Verein für Eichsfeldische Heimatkunde organisiert. Dieses Mal wurde in das Gut Beinrode eingeladen. Dazu konnte Helmut Heiland vom besagten Arbeitskreis am 19. September rund 30 interessierte Männer und Frauen willkommen heißen. Zunächst stand eine Andacht in der restaurierten Kapelle mit Gemeindepädagogin Frau Münchow auf dem Programm. Dem Anlass entsprechend ging es darin unter anderem auch um Steine. Anschließend gab es von Frau Münchow bildgestützte Informationen über den Johanniterorden und die Geschichte von Beinrode, das 1737 als Vorwerk des früheren Zisterzienserklosters Reifenstein errichtet wurde. Über eine Mühle hier liegen weitaus ältere Belege vor. Helmut Heiland machte dann Ausführungen zur Geologie des Eichsfeldes und des näheren Umfeldes von Beinrode, besonders auch zum naheliegenden Richteberg. Es folgte eine gut einstündige Exkursion über den Richteberg in Nord-Süd-Richtung und zurück, wo sich bei strahlendem Sonnenschein herrliche Ausblicke boten und die geologischen Informationen praktisch untermauert wurden. Gemütlich klang der interessante Nachmittag bei Kaffee und Kuchen im Weinkeller des Gutes aus. Text und Foto: Edgar Rademacher
UNTERWEGS auf dem Richteberg waren geologisch interessierte Heimatfreunde
Tagung des AK Geologie in Fürstenhagen
Bei einer Tagung des Arbeitskreises Geologie am 15.05.2007 in Fürstenhagen überreichten Helmut Heiland und Elmar Dräger (rechts) dem Leiter der Naturparkverwaltung Dr. Johannes Hager einen Bohrkern aus dem Gestein des Heidkopftunnels. Der Arbeitskreis plante in den Räumlichkeiten der Naturparkverwaltung u.a. die Exkursion zum Tag des Geotops auf den Schlittstein (bei Schwobfeld). Zuvor führte Dr. Johannes Hager die Gäste durch die Ausstellung im Alten Wasserturm.

Foto: E. Rademacher
TAG DES GEOTOPS

Foto: E. Rademacher